Die Eigenheiten und Macken von DaVinci Resolve - und was man dagegen tun kann

DaVinci Resolve ist ein äußerst komplexes Programm, was dazu führen kann, dass es manchmal zu Problem mit der Anwendung kommt. Hier ein paar der häufigsten Eigenheiten von Resolve - und was du gegen diese tun kannst.

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To update or not to update?

Blackmagic Design ist beim Updaten seiner Programme sehr fleißig. Alle paar Monate kommen Neuerungen und Verbesserungen für die Software heraus, seit ein paar Versionen ist das updaten auch einfacher geworden und kann direkt aus Resolve heraus angestoßen werden. Doch sollte man immer die neueste Version installieren?

In den Resolver User Foren stößt man manchmal auf Beiträge, in den sich User beschweren, dass nach dem Update Probleme verschiedenster Art aufgetaucht sind. Manchmal wirkt es fast so, dass die Bug-Fixes des aktuellen Updates erst recht wieder zu neuen Bugs geführt haben.

Deshalb mein Tipp: du bist zufrieden mit der Version, die momentan bei dir läuft? Sie bietet dir alle Funktionen, die du brauchst? Dann verwende diese Version weiter. So lange in der Update-Liste keine Funktion auftaucht, die du unbedingt brauchst, solltest du bei deiner funktionierenden Version bleiben.

Updates von anderen Programmen

Über Probleme wird manchmal auch berichtet, wenn Windows ein Update einspielt oder die Grafikkartentreiber veraltet sind. Für das Windows Update Problem werden oft schnell Fixes von Blackmagic nachgeliefert. Bei den Grafikkartentreibern ist es meist gut, die aktuellste Version vom Hersteller der Grafikkarte herunterzuladen.

Die Sache mit dem Cache

Manchmal berichten User, dass sie in den Audiospuren nicht mehr die Waveforms sehen können. Manchmal wird die Performance langsam und öfter auch mal deine Festplatte extrem voll. Hier kann das Löschen des Resolve Caches oft helfen. Du findest den Speicherort des Caches in den allgemeinen Resolve Einstellungen (das Zahnrad ganz rechts unten) im Reiter “Master Settings” etwas weiter unten unter “Working Folders”. Im Explorer kannst du den Cache von Zeit zu Zeit löschen, falls die Festplatte voll wird, oder falls Probleme auftauchen. Du kannst hier auch den Speicherort ändern, am besten auf eine schnelle Festplatte mit viel freiem Platz.

Die offiziellen Mindestanforderungen an deinen Computer

Laut Blackmagic sind dies die Mindestanforderungen an Systeme, auf denen Resolve ohne Probleme laufen soll:

Minimum system requirements for macOS

  • macOS 10.14.6 Mojave

  • 16 GB of system memory. 32 GB when using Fusion

  • Blackmagic Design Desktop Video version 10.4.1 or later

  • Integrated GPU or discrete GPU with at least 2GB of VRAM.

  • GPU which supports Metal or OpenCL 1.2.

Minimum system requirements for Windows

  • Windows 10 Update

  • 16 GB of system memory. 32 GB when using Fusion

  • Blackmagic Design Desktop Video version 10.4.1 or later

  • Integrated GPU or discrete GPU with at least 2GB of VRAM

  • GPU which supports OpenCL 1.2 or CUDA 10

  • NVIDIA/AMD/Intel GPU Driver version – As required by your GPU

Minimum system requirements for Linux

  • CentOS 7.3

  • 32 GB of system memory

  • Blackmagic Design Desktop Video version 10.4.1 or later

  • Discrete GPU with at least 2GB of VRAM

  • GPU which supports OpenCL 1.2 or CUDA 10

  • NVIDIA/AMD Driver version – As required by your GPU

Wie du siehst sind Faktoren wie RAM und der GPU, also der Prozessor der Grafikkarte, sehr wichtig für die Performance, denn Resolve benützt besonders gerne die Ressourcen der Grafikkarte. Natürlich ist auch ein schneller CPU, also Computer-Prozessor, von Vorteil, dieser wird zum Beispiel für die Berechnungen der Effekte auf der Fusion-Page verwendet. Wichtig ist, dass das System gut zusammenspielt.

Aber auch auf schwächeren Computern sollte eine Arbeit - zumindest mit HD-Material - noch möglich sein.

Tipps für schwächere Systeme

Denn in der Edit Page kannst du Einstellungen vornehmen, die deinem Computer etwas Arbeitslast abnehmen. So kannst du im Playback Menü den “Proxy Mode” auf halbe oder gar nur viertel Auflösung einstellen. Dadurch wird die Vorschau zwar pixeliger dargestellt, dafür aber dein Computer weniger belastet. Exportiert wird aber natürlich in voller Auflösung.

Das ändern des Proxy-Modes kann zu besserem Playback und Scrubbing-Verhalten führen

Das ändern des Proxy-Modes kann zu besserem Playback und Scrubbing-Verhalten führen

Außerdem hast du die Möglichkeit “optimized media” zu erstellen. Also Clips, die für die Bearbeitung optimiert sind. Dafür markierst du die Clips, die du optimieren möchtest (wenn du z.B. nur ein paar 4K Clips hast, die HD Clips aber nicht optimieren möchtest) und per Rechtsklick wählst du “generate optimized media” aus.

Resolve erstellt nun Clips, die besser bearbeitet werden können und somit auch den Schnitt auf älteren System ermöglichen sollten. Das dauert allerdings etwas, hier ist Geduld durchaus gefragt.

Optimized Media in der Media Page erstellen

Optimized Media in der Media Page erstellen

Ganz kurzer Ausflug in die Codec- und RAW-Welt

Auch die Art, wie deine Videoclips aufgenommen und gespeichert wurden, hat Einfluss darauf, wie gut sie in Resolve performen werden. Ganz vereinfacht ausgedrückt: es gibt Codecs wie H.264, die mit Komprimierung arbeiten (einige Kameras wie z.B. von DJI nehmen in diesem Format auf). Diese beruht darauf, dass bei einer Framerate von zum Beispiel 24 Bildern in der Sekunde nicht 24 ganze Bilder gespeichert werden, sondern ein Anfangsbild und dann nur die veränderten Pixel von Frame zu Frame. Wenn sich also im Frame nicht viel tut, z.B. bei einem statischen Interviewshot, in dem sich nur das Gesicht der Person bewegt, kann so sehr viel Speicherplatz gespart werden.

Für das Schnittprogramm stellt dies allerdings eine Herausforderung dar. Wird nämlich ein Clip getrennt, dann muss das Programm hier ein neues Startbild errechnen und alle weiteren Bilder im neuen Cip auch wieder neu. Mit RAW-Aufnahmen tut sich die Software um Einiges leichter, da hier wirklich 24 ganze Bilder pro Sekunde gespeichert werden. Wird ein Schnitt gesetzt, muss die Software also keine neuen Berechnungen anstellen, sondern sagt ganz einfach: OK, der Clip startet ab jetzt also mit diesem Bild, sehr gut.

Langer Rede kurzer Sinn: Obwohl RAW Files von der Dateigröße um ein Vielfaches größer sind als z.B. H.264 komprimierte Dateien sind sie für das Programm besser zu verarbeiten und daher auch für den Schnitt vorzuziehen. Nehmt also, wenn es euch möglich ist, in RAW auf.

Reboot ist immer gut

Wenn die paar Tipps nichts genützt haben, dann helfen vielleicht diese Maßnahmen, um wieder im Gang zu kommen: Reload - Restart - Reboot. Also wenn dein aktuelles Projekt hängt, dann versuche ein anderes zu laden und kehre dann wieder in dein aktuelles Projekt zurück. Sollte dies nichts nützen dann beende Resolve und starte es neu. Immer noch kein Glück? Spätestens nach einem Reboot deines Computers sollte wieder alles wie gewohnt laufen.

Falls du noch weiterhin Probleme hast oder Fragen zu Resolve dann melde dich einfach bei mir, ich kann dich gerne beraten! Am besten ein schnelles Mail an office@hohenthaner.video

Bis bald!